Hey, ich bin Sarah, eine abenteuerlustige Kosmopolitin aus Mainz. Auf meinem Blog Itchy Feet zeige ich euch meine Lieblingsorte. Neben Reisezielen in Europa, entführe ich euch auch an besondere Orte vor der Haustür. Diesmal durfte ich in das aufregende Stuttgart der 20er Jahren eintauchen. Welche außergewöhnlichen Orte und Events aus der Zeit der Avantgarde du in der Landeshauptstadt entdecken kannst, verrate ich dir in diesem Beitrag. Teile gerne deine Erlebnisse auf Instagram mit @stuttgarttourismus & @itchy.feet.blog sowie dem #enjoystuttgart und #movedbyschlemmer. Wir freuen uns schon auf Impressionen deiner Zeitreise in das goldene Jahrzehnt.

Quelle: itchyfeetQuelle: itchyfeet

Es ist die Zeit der Weimarer Republik und die Blütezeit der deutschen Kunst und Kultur. Neben Berlin, gilt Stuttgart in den 20er Jahren als bedeutendes Zentrum der Avantgarde. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Menschen in Aufbruchsstimmung und tanzten sich auf Bällen von Angst und Ohnmacht frei. Es sind wohl gerade die zu jener Zeit herrschenden Gegensätze von Ausschweifung, Desillusionierung, Rausch, Glamour und Elend, die die Faszination für das Jahrzehnt in uns wecken.

Auch heute gibt es in Stuttgart zahlreiche Events und architektonische Besonderheiten, die euch auf eine kleine Zeitreise in die Golden Twenties entführen. Vier kulturelle Highlights gibt’s in diesem Beitrag.

„Stuttgart Twenties“ im StadtPalais

Perfekt zum Einstimmen auf die Zeit der Avantgarde ist die Ausstellung „Stuttgart Twenties“ im StadtPalais. Bei einem Streifzug durch sechs nachgebaute Räume werdet ihr in das Stuttgart der 20er Jahre versetzt. Die Ausstellung ist sehr Hands-on konzipiert. Es darf also gestöbert, geblättert, in Schubladen gewühlt und an der Bar des Hotel Marquardt Platz genommen werden. Letztere war zu jener Zeit Schauplatz von rauschenden Nächten.

Auch mit den weniger goldenen Aspekten der 20er Jahre setzt sich die Ausstellung auseinander, wie zum Beispiel mit den Lebensmittelrationierungen, die den Alltag der Menschen gerade in den Anfängen des Jahrzehnts prägten.

Bis zum 18. September 2022 könnt ihr euch noch zwischen Kulissen des Kaufhaus Schocken und des Tagblatt-Turms – einst höchstes Hochhaus in Deutschland – in die 20er Jahre entführen lassen.

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„Moved by Schlemmer“ in der Staatsgalerie

Von Entsetzen bis Begeisterung gingen die Reaktionen, als Oskar Schlemmers Triadisches Ballett im Jahr 1922 in Stuttgart uraufgeführt wurde. Das Gesamtkunstwerk aus Kostümen, Tanz und bildender Kunst gilt als bedeutender Vorläufer der Performance-Kunst. Geboren 1888 in Stuttgart war der Maler, Bildhauer und Bühnenbildner als Meister am Bauhaus in Weimar und Dessau tätig. Das Triadische Ballett entstand in Zusammenarbeit mit dem Tänzer-Paar Albert Burger und Elsa Hötzel.

100 Jahre nach der Uraufführung nimmt die Staatsgalerie Stuttgart dieses Jubiläum zum Anlass sich im Rahmen der Ausstellung „Moved by Schlemmer“ Werk und Wirken Schlemmers bis in die Gegenwart zu widmen. Dabei greifen die drei zeitgenössischen Künstlerinnen Ulla von Brandenburg, Kalin Lindena und Haegue Yang Schlemmers Werk in raumfüllenden Installationen auf.

Von Brandenburg, Lindena und Yang widmen sich jeweils einer der drei Stimmungen, der Heiter-Burlesken über die Festlich-Getragene hin zur Mystisch-Fantastischen auf spannende Weise. Daneben könnt ihr einige der Original-Kostüme bestaunen.

Die Ausstellung „Moved by Schlemmer“ läuft bis zum 9. Oktober 2022.

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Le Corbusier Haus in der Weißenhofsiedlung

Ein UNESCO-Weltkulturerbe auf dem Killesberg. In nur vier Monaten wurde 1927, hier im Stuttgarter Norden, die Weißenhofsiedlung erbaut. Das Außergewöhnliche an den Wohngebäuden: 17 Architekten aus Deutschland, Holland, Österreich und der Schweiz schufen Zeugnisse moderner Architektur und kehrten vorindustriellen Bauweisen den Rücken. Unter ihnen findet man bekannte Größen, wie Le Corbusier sowie die beiden Bauhaus-Architekten Ludwig Hilberseimer und Walter Gropius.

Besonders eindrucksvoll sind die beiden Häuser von Le Corbusier, die 2016 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden. Schon von außen ist die Weißenhofsiedlung eindrucksvoll. Wer noch tiefer in die Materie eintauchen möchte, erfährt im Weißenhofmuseum, das sich im Haus Le Corbusier befindet, mehr über die Geschichte der Siedlung und kann in den rekonstruierten Räumen dem Zeitgeist der 20er nachspüren.

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Jazz Night im BIX

Zum perfekten Ausklang der kleinen Zeitreise in die Goldenen 20er Jahre erwartet euch ein echtes Schmankerl der Musik-Szene Stuttgarts: Im BIX Jazzclub tritt regelmäßig die Creme de la Creme der mitreißenden Musikrichtung auf. Seit der Eröffnung im Jahr 2006 rockten schon Jazzlegenden wie Wynton Marsalis, Joshua Redman, Richard Galliano, Curtis Stigers, Billy Cobham und Till Brönner die Bühne im Anbau des Gustav-Siegle-Hauses im Herzen Stuttgarts.

Neben Stehplätzen und Einzelplätzen auf Barhockern könnt ihr im BIX auch an Bistro-Tischen Platz nehmen und euch während der musikalischen Jazz-Untermalung mit gehobener Küche verwöhnen lassen.

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Meine Stuttgart-Premiere habe ich in vollen Zügen genossen. Zwischen den tollen Kultur-Highlights, habe ich im Bücher-Tempel der Stadtbibliothek gestöbert, die Aussicht von der Karlshöhe zum Sonnenuntergang genossen und im Lehenviertel im Maultaschen-Himmel geschwelgt. Stuggi, ich freue mich schon auf das nächste Mal bei dir.

Vielen Dank an Sarah von itchyfeet, die uns in Stuttgart besucht hat und diesen Artikel dazu verfasst hat. Hier geht es zu ihrem Blog: itchyfeet-travel.de

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