Klein, aber oho! Schwäbisch Hall gilt vielen als die kleinste Metropole der Welt, mit zahlreichen Weltmarktführern um die Ecke und einem hochkarätigen kulturellen Angebot, das sich zu erkunden lohnt!
Die Kul-Tour durch Schwäbisch Hall beginnt man am besten am Marktplatz. Das Läuten der tiefen Kirchenglocken von der Kirche St. Michael oder ihr Kirchturm, der die Stadt weit überragt, weist den Weg dort hin. St. Michael mit der beeindruckenden Freitreppe wurde 1156 eingeweiht. Nach mehreren Umbauten im 15. Jahrhundert sind immer noch herausragende Kunstwerke aus der Zeit erhalten, darunter der niederländische Passionsaltar und das Kruzifix des Bildhauers Michel Erhart (1494). Wer noch höher hinaus will, kann zusätzlich die 160 Stufen hinauf in die Glockenstuben und die ehemalige Türmerwohnung hinaufsteigen. Belohnt wird man hier auf jeden Fall mit einem herrlichen Blick über die ganze Stadt.
Im Sommer erklimmen die Schauspielerinnen und Schauspieler der Freilichtspiele Schwäbisch Hall die Stufen und verzaubern ihr Publikum mit Theaterklassikern, Musicals und neuen Produktionen. Karten gibt es auch für spontane Besucher meistens noch an der Abendkasse.
Im Anschluss lohnt sich ein Schlendergang über den Marktplatz mit kurzem Halt am Fischbrunnen am Markt 9, in dem früher an Markttagen die frischen Fische deponiert wurden. Drei Skulpturen zieren den Brunnen aus dem frühen 16. Jahrhundert, die Dämonenbezwinger St. Michael, Georg und Simson. Wer Glück hat und am Markttag die Stadt erkundet, kann sich dort mit allerlei regionalen Köstlichkeiten und Spezialitäten versorgen.
Wer weiter schlendern möchte, der sollte durch die Pfarrgasse spazieren, vorbei am Haus Nr. 18, in dem der Reformator und Zeitgenosse Martin Luthers, Johanns Brenz, wohnte. Ein Besuch im Hällisch-Fränkischen Museum, einem der schönsten Stadtmuseen des Landes, bietet weiteres Wissen zu Schwäbisch Hall als Zentrum der Reformation, zur Geschichte des Salzes, das der Stadt großen Reichtum bescherte, zur Kultur des Barock, Skulpturen des bedeutenden Bildhauers Leonhard Kern und vieles mehr. Ein großes Schild mit einem roten Pfeil weist in der Unteren Herrngasse den Weg ins Museum (Eintritt frei).
Über die Steinbrücke am Keckenhof kommt man an den Unterwöhrd, von dort lohnt sich ein Abstecher über die Epinal-Brücke in die Ackeranlagen . Am Ende der Anlagen findet sich der „Hütejunge“, eine Bronzeskulptur von Hermann Koziol. Sie ist eine von fast 30 Skulpturen und Kunstobjekten, die in der ganzen Stadt zu finden sind und in einem extra Kunstspaziergang erkundet werden können.
Zurück aus den Ackeranlagen trifft man am Unterwöhrd auf das Neue Globe Theater, ein Nachbau des Shakespeare Globe Theaters in London, in denen nahezu täglich Theateraufführungen und weitere Veranstaltungen stattfinden. Über die Holzbrücke „Roter Steg“ gelangt man dann in die Katharinenvorstadt und von dort über kleine Wege und alte Steintreppen in die Kunsthalle Würth, die bei freiem Eintritt internationale moderne und zeitgenössische Kunst ausstellt, darunter Werke von Beuys, Baselitz, Hundertwasser oder Picasso. In der Johanniterkirche, unweit der Kunsthalle Würth, können außerdem die „Alten Meister“ der Sammlung betrachtet werden.
Wem am Ende die Füße und der Kopf rauchen, der kann den Tag mit Wellness, Sauna und mit sprudelnder ca. 30° C warmer, heilkräftiger Sole direkt aus der Quelle im Solebad Schwäbisch Hall direkt am Kocher ausklingen lassen.