Die Region Stuttgart ist nicht nur für bezaubernde Weinberge, köstliche Weine und der ältesten Sektkellerei Deutschlands bekannt, sondern auch für einige fantastische Gins. Direkt aus dem Kessel in die ganze Welt – denn unsere Gins werden immer bekannter und beliebter. Aber was genau ist Gin eigentlich? Und wie wird er zubereitet?
Kurzerklärung: Was ist Gin (Definition)
Gin ist eine Spirituose ab einem Alkoholgehalt von 37%, die mit Wachholderbeeren hergestellt wird. Der große Unterschied zu einem klassischen Brand ist, dass Wachholder nicht genug Zucker beinhaltet, um daraus den Alkohol zu gewinnen. Daher wird neutraler Alkohol, wie Korn oder Vodka, für die Herstellung verwendet. Für die Produktion gibt es zwei unterschiedliche Herangehensweisen, die wir euch in den nächsten Absätzen erklären.
1. Mazeration/Perkolation
Wie bereits erwähnt wird für die Herstellung von Gin neutraler Alkohol verwendet. Die erste Herangehensweise ist die sogenannte Mazeration. Dabei werden die sogenannten Botanicals, die Gewürze, in die Mischung aus Alkohol und Wacholderbeeren eingelegt. Dieser zieht dann die Aromastoffe aus den Botanicals wie zum Beispiel Zitronen, Angelika-Wurzel und Ingwer in der köstlichen Südmarie von Applaus Gin.
Alternativ gibt es auch die Perkolation. Dabei kommen die Botanicals nicht mit dem flüssigen Alkohol in Berührung, sondern nur mit dessen Dampf. Dieser Prozess findet während der Destillation statt. Der Alkohol wird erhitzt und der aufsteigende Dampf streicht über die Botanicals, die im sogenannten Geistkorb direkt über dem Alkohol hängen und nimmt so deren Aromen auf. Mit Perkolation hergestellte Gins haben dadurch sehr weiche Aromen. In der Region Stuttgart macht sich insbesondere Satoshi Spirits diese Technik zu Nutze. Wenn man bei diesem Verfahren die Wacholderbeeren weglässt und nur ein einziges Botanical in den Geistkorb legt, spricht man von einem Geist. Auch die werden von Satoshi Spirits produziert und können in Reinform genossen werden.
2. Destillation
Der Alkohol muss nun im zweiten Schritt vom Wasser getrennt werden. Dazu wird die Mischung aus Alkohol und Gewürzen erhitzt. Alkohol hat einen deutlich niedrigeren Siedepunkt als Wasser und verdampft daher bei niedrigeren Temperaturen. So steigt der Alkoholdampf auf, der oben in der Brennblase in eine gekühlte Spirale geleitet wird. Dort wird er wieder flüssig. Das Ergebnis ist ein aromatisiertes Destillat mit etwa 96% Alkoholgehalt.
3. Lagerung
Auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, werden die meisten Gins nach der Destillation noch gelagert, damit der Geschmack runder wird. Im Gegensatz zu Wein oder Whiskey soll Gin üblicherweise keine zusätzlichen Aromen aus Holzfässern gewinnen, daher wird er meistens in Glasballons oder Metallfässern gelagert. Die Lagerzeit liegt zwischen zwei und sechs Wochen.
4. Abfüllung
Um den hohen Alkoholgehalt von 96% bei der Abfüllung auf ein trinkbares Niveau zu reduzieren, wird das Destillat mit Wasser verdünnt. Die Qualität des Wassers spielt hierbei eine große Rolle, da ein hoher Anteil von Kalk oder anderen Mineralien den Geschmack verschlechtern kann. Üblicherweise haben Gins einen Alkoholgehalt von 42-47%, aber es gibt auch sogenannte Overproof Gins mit einem Alkoholgehalt von 52-57%. Dazu gehören beispielsweise der brandneue Overproof Gin von Applaus Gin oder der Navy Strength Gin von Mesano Gin.
Wenn ihr jetzt richtig Lust bekommen habt, euch selbst an so einem Gin zu versuchen, dann solltet ihr unbedingt auf unserer Übersichtsseite zum High Fir Gin vorbeischauen. Dort könnt ihr an einem Brennseminar teilnehmen und die Herstellung eines Gins direkt von einem echten Brennmeister lernen.
Und falls ihr einfach nur die leckeren Stuttgarter Gins probieren wollt, schaut mal in Geschäften mit regionalen Produkten wie dem Enkel Schulz oder in Bars wie dem Ampulle oder bei Jigger & Spoon vorbei.