Von Maultaschen über Spätzle bis Zwiebelkuchen – die schwäbische Küche ist weit über die Grenzen Baden-Württembergs beliebt. Und das zu Recht! Probiere selbst: Die meisten der Spezialitäten stellen wir gleich mit Kochrezept vor! Die Rezepte stammen aus dem Gasthaus zur Linde und sind aus Tradition lecker. Regionale Spezialitäten zum Nachkochen und Genießen: Wir wünschen viel Spaß und guten Appetit!

SCHWÄBISCHER ZWIEBELROSTBRATEN
Zart-mürbes Fleisch, geröstete Zwiebeln, eine delikate Soße: Ein guter Zwiebelrostbraten ist unwiderstehlich! In so gut wie jeder Weinstube steht der Zwiebelrostbraten auf der Karte und ist ein Dauerbrenner. Dazu gibt meist es Bratkartoffeln, Spätzle oder Brot. Ein echter Klassiker!

GAISBURGER MARSCH
Gaisburger Marsch, Verheierte, Kartoffelschnitz und Spätzle oder Böckinger Feldgeschrei ist ein traditionelles schwäbisches Eintopfgericht.
Der Name „Gaisburger Marsch“ soll daher rühren, dass im 19. Jahrhundert Stuttgarter Offiziersanwärter eine Vorliebe für einen kräftigen Ochsenfleischeintopf mit Spätzle und Kartoffeln entwickelten, welcher in der im nahen Gaisburg befindlichen Gaststätte „Bäckerschmide“ serviert wurde. Da die Offiziersanwärter auf dem Weg von der Berger Kaserne in dieses Wirtshaus eine gewisse militärische Marschordnung einhalten mussten, trug das Gericht letztlich den Namen „Gaisburger Marsch“. Einer anderen Version nach kamen die Gaisburger Männer angeblich in Kriegsgefangenschaft, und ihren Frauen wurde erlaubt, sie mit einer Schüssel Essen pro Tag zu versorgen. In diese Schüssel wurde alles getan, was gut schmeckte und nahrhaft war. Damit marschierten die Frauen dann jeden Tag zu ihren Männern. Im namensgebenden Stuttgarter Stadtteil Gaisburg wird die Geschichte dieses Gerichts einmal jährlich in den Sommermonaten mit einem mehrtägigen Fest gefeiert.
Der Name „Verheierte“ (Verheiratete) spielt wohl auf die Verbindung der Beilagen Kartoffeln und Spätzle an.

SPÄTZLE/KÄSSPÄTZLE
Herzhafte Hausmannskost vom Feinsten. Leckere Spätzle nach schwäbischem Rezept, kombiniert mit Käse und Röstzwiebeln – unbedingt probieren! Mit Spätzle wächst hier jedes Kind auf: Spätzle mit Soß‘, Käsespätzle, Spätzle mit Linsen (Rezept steht weiter unten). Aber auch die Großen essen es immer wieder gern – ein echtes Soulfood!

SCHWÄBISCHER KARTOFFELSALAT
Traditionell mit Maultaschen, als Beilage zu Saitenwürstle, zum Grillen oder einfach im gemischten Salat – der schwäbische Kartoffelsalat passt zu fast allem und schmeckt einfach gut! Jede Familie hat vermutlich ihr eigenes Rezept, aber Hauptsache, er ist schön „schlotzig“.
Besonders lecker: Mit Bratensoße übergossen oder – Tipp eines Kollegen – mit Pfannkuchen.

SCHWÄBISCHE KALBSKUTTELN
Kutteln sind ein beliebtes schwäbisches Innereien-Gericht in leckerer Soße – in diesem Rezept in einer heimischem Trollinger-Rotweinsoße. Innereien sind nicht jedermanns Geschmack, aber bei einer Aufzählung typisch schwäbischer Hausmannskost-Rezepte dürfen die Kutteln nicht fehlen. Guten Appetit!

SCHWÄBISCHE FLÄDLESUPPE
Ob als Vorspeise oder leichtes Hauptgericht: Die Flädlesuppe ist ein schwäbischer Klassiker. Brühe und Kräuterpfannkuchen klingt erstmal nicht spannend, aber es ist ein sättigendes, deftiges und auch kostengünstiges Gericht, das besonders in den kalten Monaten immer genau richtig kommt.

MAULTASCHEN
Ob mit Zwiebeln geschmelzt, in Brühe gekocht oder mit Ei geröstet – die schwäbische Spezialität ist so lecker, dass sie heute in vielerlei Kombinationen auf dem Speiseplan steht. Der Klassiker besteht unter anderem aus Spinat, Tatar, Zwiebeln und Kräutern, aber auch vegetarische Varianten oder Leckereien wie Lachsmaultaschen sind beliebt.
Der Legende nach wollte einst ein findiger Zisterzienser-Mönch im Kloster Maulbronn trotz Fastenzeit nicht auf Fleischgenus verzichten… Er mischte kurzerhand das verbotene Fleisch unter eine Spinat-Gemüse-Masse und verpackte diese in Nudelteig. So sollte das Fleisch vor dem Herrgott versteckt werden: Daher stammt auch der Spitzname „Herrgottsbescheißerle“. Die Maulbronner Nudeltaschen kamen gut an und wurden von den Hausfrauen im Lande in verschiedensten Variationen nachgekocht: Aus „Maulbronner Nudeltasche“ wurde die „Maultasche“, die traditionell am Gründonnerstag gegessen wurde.

LINSEN & SPÄTZLE
Linsen und Spätzle – das Traditionsgericht der schwäbischen Küche. Mit Saitenwürsten ein absoluter Klassiker, und ohne ein proteinreiches vegetarisches Gericht (wenn man den Speck weglässt und Gemüse- statt Fleischbrühe nimmt natürlich). Klein und Groß lieben diese Kombination, für viele ist es eine Erinnerung an die Kindheit.
Nicht vergessen: Essig und Senf zum Abschmecken am Tisch bereitstellen!

OFENSCHLUPFER
Am besten warm genießen: Der Ofenschlupfer ist Dessertgenuss mit langer Tradition. Die schwäbische Süßspeise zergeht auf der Zunge. Lecker mit Vanillesoße, häufig wird auch Vanilleeis dazu gereicht. Es geht nichts über einen Ofenschlupfer, nachdem man sich zuvor schon durch andere schwäbische Leckereien gefuttert hat.

TRADITIONELLER SNACK: BREZEL
Die Brezel ist traditionsreicher Snack in Stuttgart und darf – wenn auch ohne Rezept – nicht fehlen!
Laut alten schwäbischen Geschichten entstand die Brezel aus der Not heraus: Graf Eberhard im Barte verlangte von einem frevelhaften Bäcker in Bad Urach, ein Gebäck zu erschaffen, durch das drei Mal die Sonne scheint. Nur so konnte dieser der Hinrichtung entgehen. Der Bäcker wurde schließlich von seiner Frau inspiriert, die mit verschränkten Armen vor ihm stand. Nach diesem Vorbild formte der Bäcker die Brezel – und wurde freigesprochen.
Die Brezel ist traditioneller Snack in Schwaben und wird zu jeder Tageszeit gerne gegessen: ganz einfach pur, mit Butter, lecker belegt oder als Beilage. Das salzige Laugengebäck bekommt ihr bei jedem Bäcker. Besonders lecker sind die Brezeln frisch aus dem Ofen!